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Thread: Leitwertschwankungen bei stehendem Wasser?

  1. #1
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    08.10.2009
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    Default Leitwertschwankungen bei stehendem Wasser?

    Hallo zusammen,

    ich möchte über eine in dem PL II installierte Erweiterungskarte (Redox/Leitwert F) den Leitwert des Osmosewassers zur Kontrolle der Osmoseanlage bzw. des Vollentsalzers messen. Dazu habe ich die Leitwertelektrode Süßwasser in einen Durchflussbehälter aus Glas mit ca. 0,5L Wasservolumen eingebaut. Ist die Osmoseanlage in Betrieb und das Harz im Entsalzer frisch, komme ich auf einen Leitwert von ca. 3uS. Wird die Osmoseanlage abgeschaltet, läuft der Durchflussbehälter nicht leer wodurch die Elektrode im Wasser verbleibt. Obwohl nun eigentlich nichts passieren dürfte, verändert sich aber der Leitwert in dem "stehenden Wasser" und steigt binnen einiger Stunden auf bis zu 30uS, gelegentlich sogar höher, an.

    Hat jemand Ideen, woran das liegen könnte?

    Marc

  2. #2
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    13.08.2010
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    Ich hätte zwei Ideen:
    a: Die Reststoffe setzen sich im Behälter ab.Dadurch erhöht sich die Anzahl der Elekrolyte am Boden des Behälters. Mal versuchen, die Sonde höher zu ziehen und schauen. ob sich der Wert ändert.
    b:Temperatur.Der Leitwert ändert sich pro 1°C Unterschied um ca. 2.2 %. In wie weit Licht eine Einwirkung auf die Elektrolyte im stehenden Wasser hat weiss ich nicht. Feststellen konnte ich keine Unterschiede.
    Last edited by PIWAWT; 20.11.2011 at 23:59.

  3. #3
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    08.10.2009
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    Hallo! Danke für die Tipps!
    Leider jedoch treffen diese nicht zu.

    Die Leitwertelektrode befindet sich in ca. 10cm Tiefe des rund 30cm hohen Behälters.

    Der Behälter steht im Filterbecken, damit die Temperaturkompensation über den Temperatursensor des PL II greifen kann. Doch bei den geringen Leitwerten dürfte das fast keine Rolle spielen. Selbst bei 10°C Unterschied zwischen Messwassser und Solltemperatur, betrüge der Azeigefehler nur +/- 0,66uS (ausgehend von 3uS Leitwert).

    Licht kann ich ebenfalls ausschließen. Habe es auch schon mit einem lichtundurchlässigen Behälter versucht.

  4. #4
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    Hallo,

    sollte es sich im eine Graphit Elektrode handeln, würde ich diese schnell aus dem Osmosewasser entfernen. Das Osmosewasser ist so aggressiv, dass es sowohl den Kunststoff als auch das Graphit der Elektrode angreift. Gleiches kann auch für andere Teile deines Aufbaus gelten. Ist z.B. ein normaler Schlauch in deinem Osmosekreislauf, wäre eine Leitwertsteigerung durch Auflösung dieses Schlauchs bei stehendem Wasser durchaus messbar. Im laufenden Betrieb löst sich ungeeignetes Material zwar auch auf, allerdings wirst du das nicht messen können, da immer frisches Wasser nachkommt und die gelösten Schadstoffe verdünnt.

    Osmosewasser immer nur mit einer Glas/Platin Elektrode messen!

  5. #5
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    Hallo Marc,

    ich bin der Meinung das dies etwas mit dem C02 in der Luft zu tun hat, dieses mischt sich und erhöht somit den LW.

    @ Martin: wieso ist Osmosewasser so aggressiv ? da ist doch fast nichts mehr drin ? Ich lagere mein Wasser nun schon seit fast 10 Jahren immer in den gleichen Kanistern da kann ich weder Farbveränderungen erkennen noch haben sie sich aufgelößt

    Gruss

    Oliver

  6. #6
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    08.10.2009
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    Hallo Oliver,

    zunächst zu Martins Aussage:
    Grundsätzlich hat er recht. Osmosewasser ist aggressiv. Ähnlich wie bei einem Ozongerät Luft aufgespalten wird, ist Osmose ein Fluss von Molekülen durch eine selektierende Membran. Die so künstlich getrennten "Teilchen" haben aber das Bestreben, sich wieder zusammen zu finden. Ein einfaches Beispiel kennt jeder aus der Natur. Die tollsten, reifen Kirschen hängen am Baum und man freut sich schon aufs Futtern am nächsten Tag. In der Nacht gibt es Regen und Tags darauf sind alle Kirschen aufgeplatzt. Warum? Das Regenwasser hat ein starkes Potential (chemisch gesehen). Es dringt durch die Fruchthaut (Membran) in die Kirsche ein. Das Wasser in der Kirsche aber hat durch den hohen Zuckergehalt (und andere Stoffe) kaum Potential. Es kann also mehr Wasser von außen in die Frucht osmodieren als zeitgleich aus der Frucht heraus. Die Folge ist ein Druckanstieg, bis die Haut der Kirsche aufplatzt. (Sehr vereinfacht dargestellt).
    Es ist also logisch, dass Osmosewasser auf verschiedene Stoffe "aggressiv" wirkt und aus diesen Teilchen heraus lösen kann. Selbst aus Glas werden Teilchen diffundiert, aber in so geringen Maße, dass man das vernachlässigen kann. Ebenso bei vielen Kunststoffen. Es gibt aber auch Kunststoffe, die gänzlich ungeeignet sind für Osmosewasser.
    Auf die Idee, dass die Süßwasserelektrode von GHL nicht "osmosefest" ist, wäre ich allerdings nie gekommen. Das habe ich einfach vorausgesetzt.

    Zu Deiner Idee:
    Ich habe mich ehrlich gesagt noch nie damit beschäftigt, wie weit CO2 Einfluss auf den Leitwert hat. Allerdings ist mein Durchflussbehälter kpl. geschlossen. Das Osmosewasser läuft auf der einen Seite ein und auf der anderen Seite ist ein Überlauf "U" montiert. Es kann also kein CO2 aufgenommen werden.

    Tschau
    Marc

  7. #7
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    09.07.2010
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    ich bin der Meinung das dies etwas mit dem C02 in der Luft zu tun hat, dieses mischt sich und erhöht somit den LW
    Eher nicht. CO2 aus der Luft hat nicht die Tendenz, sich freiwillig in Wasser zu lösen. Zudem dürfte der Durchflussbehälter geschlossen sein.

    @ Martin: wieso ist Osmosewasser so aggressiv ? da ist doch fast nichts mehr drin ?
    Eben drum. Da es keine Inhaltsstoffe mehr hat, "besorgt" es sich die, wo es sie kriegen kann. In Wasser mit Leitwerten kleiner 10 µ/Scm fäng auch einfacher Edelstahl (V2A-1.4301) an zu rosten, nur bessere Qualitäten (V4A, 1.4401/1.4404/1.4571) halten.

    Ich lagere mein Wasser nun schon seit fast 10 Jahren immer in den gleichen Kanistern da kann ich weder Farbveränderungen erkennen noch haben sie sich aufgelößt
    Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff. PE (Polyethylen) wird z.B. nicht beeinflusst. Die meisten Kanister sind aus PE ...

    Zudem löst sich der Kunststoff nicht auf - im Gegenteil, die Weichmacher werden ausgelaugt, der Kunststoff wird hart und spröde, bekommt Mikro-Risse und bricht irgendwann.
    Last edited by Wirus; 22.11.2011 at 00:49.

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