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Thread: Thema Leitwertkalibrierung und wie man mögliichst genaue Ergebnisse erreicht

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  1. #1
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    Default Thema Leitwertkalibrierung und wie man mögliichst genaue Ergebnisse erreicht

    Hallo zusammen,

    ich bin als GHL Neuling gerade dabei meinen Leitfähigskeitssensor so genau wie möglich einzustellen und frage mich wie genau der Salzgehalt in der Regel erkannt wird?

    Hatte an anderer Stelle gelesen das man bei der Kalibrierung des Sensor natürlich möglichst genau arbeiten sollten und eine Differenz von maximal +/- 1mS bei der Kalibrierung anstreben sollte.
    Anbei mal wie ich vorgegangen bin und was für ein Ergebnis ich damit erziele:

    - habe das Fläschschen mit der Kalibrierflüssigkeit rund 90 Minuten im Technikbecken treiben lassen
    - nach den 90 Minuten etwas Beckenwasser in einen Messbecher gefüllt
    - nun habe ich die Kalibrierflüssigkeit aus dem Wasser geholt und in zwei Plastik Messzylinder gefüllt
    - beide Messzylinder habe ich dann in den mit Beckenwasser gefüllten Messbecher gestellt (meine Idee war das ich so die Temperatur eventuell besser halten kann)
    - nun die Kalibration gestartet und die Schritte abgearbeitet
    - als Temperatur Kompensation habe ich den GHL Temperatur Sensor verwendet den ich in einem der zwei Messzylinder in die Kalibrierflüssigkeit gestellt habe

    Als die Kalibrierung durch war, hat mir der Leitwert Sensor die GHL Kalibrierflüssigkeit (50mS) mit 49,9 mS gemessen (Abweichung von -1 was also absolut ok sein sollte).
    War nun guter Dinge das der Sensor nun möglichst genau auch das Beckenwasser messen sollte. Also beide Sensoren entsprechend gereinigt und wieder ins Becken gehängt und eine Weile gewartet.

    Gemesserner Wert lag nun bei 54.9mS und bei Auswahl von PSU bei 36.

    Habe nun den gegentest mit dem Hanna Salinity Checker gemacht in dem ich erst geprüft habe wie gut er an eine Referenzlösung kommt.
    Als Referenzlösung habe ich die von ATI genommen die auf einer ATI Absolute Ocean Lösung basiert (verwende auch ATI Absolute Ocean als Salz im Becken).
    Der Hanna hat mir hier den Salzgehalt mit 34,9 PSU gemesen (also fast eine Punktlandung).
    Habe dann einen entsprechenden Korrekturwert ermittelt und nun mit dem Hanna mein Beckenwasser getestet.
    Das Ergebis lag hier bei 34,8 PSU (mit dem Korrekturwert verrechnet dann bei 34,9 PSU).

    Jetzt habe ich hier eine Differenz zwischen dem GHL PSU Wert und dem Hanna Wert von 1,1 PSU und frage mich ob das nicht noch besser geht mit dem GHL Sensor?
    Habe ich vielleicht irgendetwas bei diesen Vergleich nicht bedacht bzw. vergessen?
    Habt ihr eventuell noch Tipsp was ich besser\anders machen kann oder sind diese knapp 1 PSU Unterschied schon sehr gut und man muss halt damit leben?

    Freu mich über weitere Tipps und Erfahrunsgwerte

  2. #2
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    schöner Plan, ABER:
    Der Temperatursensor wird nur beim Messen ausgewertet, beim Kalibrieren, gibst du die richtige Temperatur der Lösung ein.

  3. #3
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    Erstmal vielen Dank für deine Antwort aber ich bin ehrlich gesagt irritiert.
    Man kann doch bei der Kalibrierung auswählen ob man die Temperatur manuell eingeben will oder den Temp Sensor verwenden will. Der funktioniert doch da weiterhin, auch wenn ich den in die Kalibrierlösung stelle dann misst er auch da die Temperatur.

    Oder habe ich hier einen Denkfehler ?

  4. #4
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    Ich habe jetzt auch mal einen Gegentest gemacht indem ich das mal außerhal des Beckens in einem Glas getestet habe.
    Was soll ich sagen, hier sehen die Werte auf einmal deutlich besser aus und damit könnte ich sehr gut leben (insbesondere wenn es noch möglich wäre einen entsprechenden Offset Wert für PSU hinterlegen zu können -> das werde ich noch an wishes@ghl-kl.de schicken).

    Anbei eine Übersicht der gemessenen Werte mit dem Temperatur Sensor und dem Leitwert Sensor laut GHL Connect:

    Messung direkt im Becken:
    Temp 25.0
    PSU 36.3

    Messung mit ATI Referenzlösung (Salinität 35 PSU) im Glas:
    Temp 22.7
    PSU 35.2

    Messung des Beckenwassers im Glas:
    Temp 24.9
    PSU 35.4

    Jetzt ist natürlich die spannende Frage warum die Werte die außerhalb des Beckens gemessen wurden deutlich besser aussehen?
    Kann es sich hier eventuell um eine Art Erdungsproblem bzw. Kriechstrom im Becken handeln?
    Wirklich spüren tue ich nichts wenn ich ins Wasser lange aber was will das schon heissen, besonders bei Kriechstrom?

    Nun überlege ich auch wie ich am besten weiter vorgehe um diese Vermutug zu untermauern bzw. auzuschließen?
    Am besten einen Stromverbraucher nach dem anderen ausschalten und prüfen was die Messwerte sagen?

  5. #5
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    Einfach das Wasser erden. Entweder einen blanken Draht an eine blanke Stelle der Heizung verbinden, oder im Gebrauchtmarkt das Teil suchen, dass das Wasser mit dem Schutzkontakt einer Steckdose verbindet.

  6. #6
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    Bevor ich da irgendwas verdrahte, habe ich mir gedacht das ich mal alle Verbraucher vom Netz nehme und das nochmal teste.
    Ich verstehe es aber leider nicht, trotz aller deaktivierten Verbraucher, habe ich zwischen MEssung im Becken und im Glas rund 1 PSU Differenz.
    Bin kein Elektriker aber wenn alle Geräte die im Wasser hängen keinen Strom mehr ziehen, dann dürfte es doch eigentlich nicht zu dieser Differenz bei Messung zwischen im Becken und außerhalb des Beckens kommen.

    Bin grad ziemlich ratlos

  7. #7
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    Du hast vermutlich 2 Probleme. Einmal die Werte richtig einzuordnen, und zum 2ten mit dem Becken selbst.
    Alle Geräte messen vermutlich richtig.
    Es macht messtechnisch erst einmal etwas aus, wie lange die Messkette, und auch die Temperaturkompensationsdauer ist. Im Aquarium eine lange Messkette, beim "gegentesten" ausserhalb eine sehr kurze. Das hängt mit dem Messzyklus und mit der Temperaturkompensation der Geräte zusammen. Weiter sollte einem klar sein, dass es in einem Aquarium Um und-Abbauprozesse gibt, welche die Leitfähigkeit teileweise stark beeinflussen. Alleine die Bewegung des Wassers, und die dadurch entstehenden Reibungen können Werte verändern (möglicherweise dein 2tes Problem).Eine Referenzlösung ist halt nun einmal nur eine Referenz, aber nicht das gleiche wie Aquariumwasser. Weiter ist PSU keine Messeinheit nach ISO, sondern ein errechneter Wert, auch da kann es Unterschiede geben. Im Labor ermittelten Werte können Abweichungen durch die Transporttemperatur, Luftabschluss, nicht diffusionsdichte Behälter ect. haben. Auch dein Referenzgerät, oder auch ein Labor misst den Leitwert und rechnen diesen dann um. Das Problem ist meist nicht die Kalibrierung an sich, sondern die Temperaturmessung. Die angezeigte Temperatur ist nicht die tatsächliche Temperatur. Zur Anzeige hin, muss vom Sensor aus ebenfalls gerechnet werden, auch da gibt es immer wieder Unterschiede. Bei meinen früher einmal durchgeführten Testmessungen in einem Pharmalabor mit einem zertifizierten Leitwertmessgerät, hatte der Profilux, sowohl in der Temperaturmessung, wie auch in der gesamten Leitwertmessung die geringst Unterschiede zu unserem Referenzgerät. Die Geräte selbst haben ebenfalls Toleranzbereiche. Und ob ein Messsensor nun gerade den untern, oder den oberen Wert an die Messeinheit weiterleitet, weiss weder das Gerät, noch du als Anwender. Das Gerät wertet einfach aus, was es bekommt. Bei sehr sehr guten Temperatursensoren, also der Sensor selbst, sind +-0.5°C schon sehr gut. Den Rest kann man sich denken, was dies für eine "genaue Messung" heisst.
    In den Laboren gibt es immer den Spruch "Wer viel misst, misst Mist.
    Was du machen kannst:
    Die Kalibrier, Refernzlösung hat diesen Wert ja nur bei Temperatur X. Nach Möglichkeit sollte man auch bei dieser Temperatur kalibrieren. (im PL manuelle Temperatur auswählen)
    Achte darauf, dass dein Temperaursensor, und dein Leitwertsensor nahe beieinander liegen, und der Bereich nur mässig durchströmt ist.
    Du kannst deinen Profilux mit der Referenzlösung kalibrieren, und einmal schauen ob dein PSU dann besser passt.
    Prüfe ob du Ströme von Geräten in deinem Aquarium hast.

    Ich werde nie verstehen, warum man sich nicht einfach auf eine kalibriertes Gerät verlässt. Unser Labor wäre schon Längst geschlossen, wenn es da Probleme gäbe. Den Lebewesen ist es relativ egal, ob dein Gerät nun 50 oder 54.5 mS anzeigt. Wichtig ist, dass es in einem bestimmten Bereich liegt, und nicht zu stark schwankt. Ist in der Natur ja auch nichts anderes. Ob deine Korallen besser wachsen und schöner aussehen, hat eher etwas mit der Beleuchtung, zum Teil mit der Temperatur und den Nährstoffen im Aquarium zu tun. Etwas mehr oder weniger Salz im akzeptablen Bereich interessieren nach der Eingewöhnung Korallen kaum, wenn überhaupt nicht.

    Gruss Pit

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