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View Full Version : Mitras vs LumLight vs T8/T5



hugofant
26.02.2014, 11:11
Hallo,
ich bin gerade dabei ein neues Aquarium mit den Maßen 170x60x65 aufzubauen (Gesellschaftsbecken, mit gutbemessener Bepflanzung) und würde das eigentlich gerne mit LEDs beleuchten.
Meine erste Wahl ist ursprüglich auf die LumLight RBG Balken gefallen, bei der Suche nach einen Aquariumcomputer bin ich nun aber noch über die Mitras (daylight) "gestolpert"....und da hätte ich nun ein paar Frage:

Bei den LumLights wird pro 30cm Auqarientiefe ein Balken empfohlen. Da die Mitras deutlich mehr Lichausbeute haben dürften - komme ich da ev. auch mit einem Balken durch (das käme dann sowohl von der Wattanzahl als auch von den Anschaffungskosten annähernd auf das Gleiche)?

LumLight bietet die Möglichkeit die Abwärme für die Wassererwärmung zu nutzen (und ab März auch nachrüstbar und somit nicht mehr direkt durch das Aluprofil).In diesem Zusammenhang wird auch mit einer verlängerten Lebensdauer bzw. einer ca. 20% höheren Lichtausbeute argumentiert - gibt es da auch Gegenargumente?

Die Lumlights können direkt auf den Aquariumrand aufgelegt werden (und passen somit unter die Abdeckung) - bei den Mitras habe ich etwas von mind. 30 cm Abstand zur Wasseroberfläge gelesen....ist das wirklich so (dann ginge sich das unter der Abdeckung nämlich nicht mehr aus)?

...und dann verstehe ich noch nicht ganz die Ersparniss: PHILIPS/OSRAM schreiben, dass eine 150cm lange (HO)-T5 Röhre bei 80W ca. 4550-6400 Lumen produziert und auch 24000h "lebt", Preis ca. 5 Euro (plus ca. 70 für Balken). Im Vergleich dazu Mitras: 89 W, 486lm/10cm x 15 = 7290 Lumen, zumindest 50000 Betriebsstunden, Preis ca. 350 Euro;
habe ich da irgendwo einen Rechenfehler?

lG
Roman

Gunther
26.02.2014, 12:26
komme ich da ev. auch mit einem Balken durch
Das sollte problemlos gehen - im Vergleich zur Mitras Lightbar sind die Lumlight nur Funzeln (ich habe beides)


gibt es da auch Gegenargumente?
Generell sollten Leuchten so ausgelegt werden, daß die normale Kühlung ausreichend ist. Mögliche niedrigere Temperaturen bringen ggf. eine längere Lebensdauer urd geringfügig bessere Effizienz. Wo die 20% mehr Licht herkommen sollen, kann ich z.B. nicht nachvollziehen - vielleicht über die Lebensdauer :cool:
Dass man Wasser und Strom möglichst weit auseinander halten sollte, ist ein klares Gegenargument. Mögliche Verkrustungen, höherer Durchflusswiderstand, mangelnde Beständigkeit gegen Seewasser, kompliziertere Handhabung (Schlauch/Rohr muss mit Balken verschoben/ausgebaut werden) sind weitere Gründe, die dagegen sprechen.

Ich habe nur die luftgekühlte Lumlight, aber qualitativ war ich schon davon enttäuscht. Ob Lumlight die anfänglichen Probleme mit der Wasserkühlung (Undichtheiten) inzwischen im Griff hat, weiß ich nicht, da ich es nicht mehr verfolgt habe.


bei den Mitras habe ich etwas von mind. 30 cm Abstand zur Wasseroberfläge gelesen

Du verwechselst gerade die Mitras LX Hängeleuchten mit der Mitras Lightbar

....ist das wirklich so?
Für die Lightbar: Nein.


...und dann verstehe ich noch nicht ganz die Ersparniss: PHILIPS/OSRAM schreiben, dass eine 150cm lange (HO)-T5 Röhre bei 80W ca. 4550-6400 Lumen produziert und auch 24000h "lebt", Preis ca. 5 Euro (plus ca. 70 für Balken).
Dass eine Leuchtstoffröhre 24000h vernünftiges Licht liefert, halte ich für ein Gerücht - sie brennt dann mit einem modernen EVG vielleicht noch, das ist aber schon alles. Lichausbeute ~70% vom Ursprungswert


Im Vergleich dazu Mitras: 89 W, 486lm/10cm x 15 = 7290 Lumen, zumindest 50000 Betriebsstunden, Preis ca. 350 Euro;
habe ich da irgendwo einen Rechenfehler?

Ja. Die 80W sind die Nennleistung der Röhre, die Aufnahmeleistung des EVGs ist höher, die 89W der Mitras ist die Aufnahmeleistung vor dem Trafo
Zudem sind die Lumenwerte der Röhren ungerichtet, selbst bei optimalen und sauberen Reflektoren (und wer hat die schon?) geht ein teil durch Eigenabschattung verloren. Bei den LEDs geht per se alles ins Aquarium da gerichtete Abstrahlung.

Ich habe einen 2x39W T5 gegen eine 56W Mitras Lightbar ersetzt - problemlos, mit subjektiv gleicher Helligkeit.

pterop
27.02.2014, 13:12
Hallo Roman,
mit der Entscheidung LumLight versus Mitras Lightbar habe ich mich im letzen Jahr sehr intensiev beschäftigt.
Mein Aquarium ist 70 tief und 70 hoch. Vorher hatte ich auch T5 Röhren 4 Stück mit Reflektor.
Meine Entscheidung für zwei Mitras Lightbar Daylight, war genau richtig. Es sind damit hervorragende Lichteffekte möglich und eine sehr gute Ausleuchtung bis auf den Grund. Rund 80 % der Beleuchtungszeit fahre ich die LED's nur mit 80 % Leistung, oder weniger, das reduziert die Abwärme deutlich und verlängert die Lebenszeit und die Ausleuchtung reicht vollkommen.

Gruß
Werner

AQUA-IT
27.02.2014, 18:22
Hallo,

...und dann verstehe ich noch nicht ganz die Ersparniss: PHILIPS/OSRAM schreiben, dass eine 150cm lange (HO)-T5 Röhre bei 80W ca. 4550-6400 Lumen produziert und auch 24000h "lebt", Preis ca. 5 Euro (plus ca. 70 für Balken). Im Vergleich dazu Mitras: 89 W, 486lm/10cm x 15 = 7290 Lumen, zumindest 50000 Betriebsstunden, Preis ca. 350 Euro;
habe ich da irgendwo einen Rechenfehler?

lG
Roman

Hinkt auch noch an weiteren Stellen, nicht nur am Gesamtverbrauch! Eine Röhre gibt Ihre Lumen rundherum ab.. also auch zur Seite und nach oben.. das Licht was direkt nach unten geht ist unter 40%. Der Rest muss aufwändig mit Reflektoren nach unten gebracht werden. Hier entstehen durch Reflektoren und damit verbundener Eigenabschattungen Verluste bis durchaus 15%.

Ein Mitras-LB strahlt seine gesamten Lumen 120 Grad nach unten. Nichts nach oben oder zur Seite.

hugofant
28.02.2014, 08:26
hmm, jetzt hatte ich mich eigentlich schon für T8 entschieden, bin allerdings nun wieder verunsichert, ob nicht eine lightbar doch die bessere Wahl wäre - hat ev., oder kennt ev, jemand eine Quelle im Netz, wo man den Unterschied im direkten Vergleich sehen kann?

lG
Roman

Gunther
28.02.2014, 09:29
Unabhängig davon, ob Du letztendlich Röhre oder LED wählst: T8 würde ich nicht mal in Erwägung ziehen

Begründung: Aus technischen Gründen (dicker und dadurch mehr Eigenabschattung / geringerer Wirkungsgrad) ist die T8 der T5 energietechnisch unterlegen. Bei gleichem Lichtstrom braucht die T5 bis 25% weniger Energie

hugofant
28.02.2014, 16:36
Hallo nochmal,
habe ich auch überall gelesen, aber die technischen Daten spiegeln das nicht wirklich wieder - mein Becken ist 170, also hätte ich gerne 2 150er Röhren darüber. Eine Lighbar hat etwas über 7000 Lumen - die gewählten Röhren um mehr als 33% mehr. Ist also durchaus ein wenig Puffer für die "Rundumstrahlung" bzw. nachlassende Helligkeit (ca. 10%). Lumen/Watt mäßig liegen sie da sogar auf "Augehöhe mit den LEDs.
L 58 W/830 XXT 5200 lm HO 54 W/830 5000 lm
L 58 W/954 4550 lm HO 54 W/965 4250 lm
....und die Gegenüberstellung zu den T5-Röhren zeigt eigentlich das gleiche Bild: brauchen zwar um 4W mehr, sind dafür aber auch etwas heller. Wobei die T5 für mich den Nachteil haben, dass sie dann nur ca 1,2m lang sind. die 1,5er haben dann nur mehr ca. 77lm/Watt....sind also sogar uneffizienter bzw. haben sie einen niedrigeren Lichstrom wie die T8 (da etwas weniger Watt).
Habe ich also irgendwo einen Denkfehler oder sogar falsch recherchiert?

lG
Roman
p.s.: alle Daten sind Herstellerangaben

Gunther
28.02.2014, 17:22
Lume
n/Watt mäßig liegen sie da sogar auf "Augehöhe mit den LEDs.
Aber nur, weil Du die Wattangabe der Leuchtstoffröhre mit der Aufnahmeleistung des LED-Systems am Netzanschluss vergleichst. Wenn Du fairerweise noch den Verlust des EVGs von ca. 5% aufschlägst, ist es vorbei mit "Augenhöhe".

hugofant
28.02.2014, 17:32
Hallo,
da hast du vollkommen recht, aber 5% ist nicht gerade eine "Hausnummer" - hätte da eigentlich schon einen deutlicheren Unterschied zugunsten von LED erwartet.....und bei T5 habe ich das ja auch - wo ist da dann die höhere Effizienz?

lG
Roman

Berni
02.03.2014, 19:43
Hallo,

die Röhren muss Du spätestens nach einem Jahr tauschen, die LEDs nicht.

Grüße
Berni

hugofant
03.03.2014, 07:54
Hallo Berni,
diese Aussage habe ich schon in der Vergangenheit sehr oft gehört - würde aber gerne verstehen, worin sie begründet ist. Die von mir angeführten Röhren verlieren in den ersten 4000 Betriebsstunden (ca. 1 Jahr) ca. 8%-10% an Helligkeit, bleiben dann aber bis zum Ende der Lebenszeit ziemlich konstant auf diesem Niveau:
Bemessungs-LLMF bei 2.000 h 0.95
Bemessungs-LLMF bei 4.000 h 0.92
Bemessungs-LLMF bei 6.000 h 0.91
Bemessungs-LLMF bei 8.000 h 0.90
Bemessungs-LLMF bei 12.000 h 0.89
Bemessungs-LLMF bei 16.000 h 0.88
Bemessungs-LLMF bei 20.000 h 0.87
nachdem sie bez. Lumen am Anfang aber ca. 33% über den Mitras lagen, sollte das doch "verschmerzbar" sein....und die restlichen 20% würde ich dann (trotz Reflektoren) als Verlust durch die Rundumstrahlung schätzen.

lG
Roman

DasNets
03.03.2014, 11:27
Mal ganz von den technischen Gedönse abgesehen kann ich dur grundsätzlich nur zu den LEDs raten.

Ich hatte zuvor auch Leuchtstoffröhren. Seitdem ich aber meinen Profilux angeschlossen habe möchte ich keine anderen Leisten mehr als die Mitras Lightbars haben. Das Lichtspektrum ist wesentlich besser als du es mit jeder Leuchtstoffröhre darstellen kannst. Das macht sich besonders beim Pflanzenwachstum bemerkbar. Ich bilde mir auch ein, dass meine Tierchen seitdem besser zur Geltung kommen und sich auch öffter zeigen und weniger versteckt sind. Zusätzlich hast du mit den Mitras die Möglichkeit eine Morgen- und Abendröte zu realisieren, sowie ein blaues Nachtlicht und Blitze für Gewittersimulation. Die Dimmstufen sind außerdem wesentlich weicher und schönder als die von Leuchtstoffröhren. Bei Leuchtstoffröhren hat man zudem im Dimmbetrieb oftmals ein Flackern (vor allem wenn diese noch nicht eingebrannt sind). Dazu kommt noch, dass du für Nachlicht zusätzliche Leuchten verbauen müsstest (z.B. SimuL). Je nach Beckengröße wirst du da nicht nur eine benötigen, sonder mehrere. Außerdem musst du bedenken, dass die Mitras bereits bei 60% Dimmung ein optisch sehr ansprechendes Licht abgeben. Jetzt rechne dir mal aus was du dadruch letzten endes an Strom sparst, denn die Mitras werden (bei mir z.B.) nur über die Mittagszeit auf 100% betrieben und sonst immer gedimmt. Wenn die Mitras auf 50% steht verbraucht diese auch 50% des Stroms. Leuchtstoffröhren hingegen benötigen bei einer Dimmung auf 50% Lichtleistung bis zu 75% des Stroms, da diese eine Einschaltspannung halten müssen. Hinzu kommen noch die Argumente meiner Vorredner. Das Raumklima wirkt durch die Mitras auch wesentlich wärmer und besser - Das kannst du bei den Mitras aber auch einstellen, da du bei diesen die Möglichkeit der Dimmung über die einzelnen Farbkanäle hast.

Also fassen wir also mal zusammen:
Leuchtstoffröhre:
- Weniger Lichtleistung/Watt
- Mehr Stromverbrauch im gedimmten Betrieb
- Keine Lichtsimulationen möglich (Morgen-/Abendröte, Nachtlicht, Gewitter/Blitze)
- Lichtspektrum nicht vollständig
- Flackern im gedimmten Betrieb
- Kaltes Raumklima
- Leistungsverlust je nach Lebensdauer

Mitras Lightbars
- Mehr Lichtleistung/Watt
- Geringerer Stromverbrauch im gedimmten Betrieb
- Lichtlimulation möglich (Morgen-/Abendröte, Nachtlicht, Gewitter/Blitze)
- nahezu vollständiges Lichtspektrum und sogar einstellbar über die Dimmung der einzelnen Farbkanäle
- Kein Flackern, auch nicht im gedimmten Betrieb
- Raumklima nach Wunsch (durch Einstellung/Dimmung der Farbkanäle)
- Höhere Lebensdauer
- Austauschbare LED-Module (sollte mal eine LED kaputt gehen so lassen sich die einzelnen LED-Module der Mitras austaushen - Sollte allerdings jemand machen der sich damit auskennt)
- Konstante Lichtleistung

Licht ist eben nicht gleich Licht.

PIWAWT
04.03.2014, 07:38
Hallo Roman
Die Leuchtstoffröhren solltest du nach 1 Jahr tauschen, weil sich durch den "Verbrennungseffekt" innen schwarz werden. das macht sie nicht nur dunkler, sondern ändert vor allem den Spektralbereich. Die führt zu unkontrolliertem Algenwuchs, weil durch das verminderte Pflanzenwachstum die Konkurrenz zu den Algen fehlt.
Das Lumen gibt dir nur das vom menschlichen Auge sichtbare Licht an. Dies reicht aber für ein gutes Pflanzenwachstum nicht aus. Deshalb ist der Wert für die Pflanzen eher unrelevant. Wichtiger ist die Lichtstärke (Lux) und der Spektralbereich. Da die Lightbar mehrere Farben einzeln steuern kann ist das sichtbare Licht (Lumen) immer unterschiedlich. Deshalb kann man Lumen in diesem Fall auch nicht zu einer korrekten Verbrauchs/Vergleichs-Berechnung heranziehen. Die Mitras Lightbars sparen ca. 40% Strom bei gleicher Helligkeit gegenüber einer anderen Beleuchtungsart. So ist es zumindest bei meiner Konfiguration. Allerdings bei Meerwasser. Im LightComposer kannst du dir das mit den Spektren noch einmal ansehen. Dass deine Leuchten nur im ersten Jahr Leistung verlieren ist wohl eher ein Traumgedanke mancher Hersteller. Den das ist am wenigsten von den Leuchten abhängig. sondern von den EVG`s

hugofant
04.03.2014, 08:05
Hallo nochmal,
herzlichen Dank für Eure Geduld und die ausführlichen Antworten - und ich habe mich "bekehren" lassen und nun doch auf die Mitras "umgesattelt" ;-) .....bin schon gespannt.

lG
Roman