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View Full Version : Redundanz durch zwei Elektroden für einen Wert.



Monty
29.01.2011, 19:06
Ich möchte fragen ob jemand Erfahrung hat mit zwei Elektroden für einen Messwert?

Ich möchte meine Anlage erweitern und sicherer machen und am PL die Funktion Mittelwert von zwei Elektroden nutzen.

Z.B.: Wen der pH Wert im Hauptdecken durch die Lösung aus dem Calciumreaktor sinkt, sollte dieser ausgeschaltet werden. Oder, wenn der Leitwert steigt oder sinkt, sollte entweder Osmosewasser oder Salzwasser eingebracht werden.

Diese Werte und Eingriffe ins Beckenmilljöh sind sehr heikel und daher denke ich, sollte dies nicht nur von einer Sonde abhängig sein.

Danke im Voraus für Anregungen und Erfahrungen

MFG
Monty

Wirus
29.01.2011, 22:19
Ich möchte meine Anlage erweitern und sicherer machen und am PL die Funktion Mittelwert von zwei Elektroden nutzen.

Der Grundgedanke (mehr Sicherheit) ist nicht schlecht, von der Ausführung auf diese Art und Weise würde ich aber abraten. Du erhöhst die Sicherheit nicht, sondern Du reduzierst sie damit!

Begründung: Wenn einer der beiden Sensoren grob falsch anzeigt , ist Dein Mittelwert ebenfalls falsch. Zwar nur um die Hälfte, aber ph 7+1 hat den Mittelwert 4, eine massive Übersäuerung würde angezeigt, obwohl "nur" ein Sensor kaputt ist. Und die statistische Change, das ein Sensor kaputt geht ist bei zwei Sensoren doppelt so hoch wie bei einem :rolleyes:

Besser wäre es, die Werte eines Sensors auf Plausibilität zu prüfen. Dabei würde im obigen Beispiel auffallen, dass ein ph von 1 nicht realistisch ist und der Wert würde ignoriert.

Bei geringeren Abweichungen wird es noch schwieriger: Welchem Sensor vertraust Du, welcher Wert ist richtig, welcher falsch?

Man könnte vielleicht wie folgt herangehen:
einen Sensor mit sehr knappen Alarmwerten ausstatten
den zweiten Sensor mit etwas großzügigeren oder ohne Alarmwerte programmieren
alle Schaltfunktionen des ersten Sensors mittels Logik-Gatter unter Vorbehalt setzen, dass sie nur ausgeführt werden wenn dieser Sensor keinen Alarm hat
alle Schaltfunktionen dupliziert auf den zweiten Sensors anwenden, eventuell ebenfalls mittels Logik-Gatter genau so unter Vorbehalt setzen
eventuell noch ein Gatter mit Alarm Sensor 1 + Alarm Sensor 2 = GROSSALARM


Einige Nachteile sollen aber nicht verschwiegen werden:

bei Extremsituationen, in denen real die eigentlich nicht plausiblen Werte auftreten, reagiert der PL eventuell nicht oder falsch (je nach Programmierung)
aufwändig zu programmieren
es ist nur eine Sicherheitsschaltung, die verhindert, dass offensichtlich fehlerhafte Werte verwendet werden. Es entbindet nicht von der regelmäßigen Kontrolle, schleichende Fehler sind nicht erkennbar


Noch ein Anregung an GHL: Für solche Zwecke wäre ein Gatter "ÄHNLICH" schön
Funktion: wie GLEICH, jedoch mit einstellbarer Hysterese

Monty
30.01.2011, 10:45
Wen ich vom Programmierhandbuch ausgehe, habe ich die Funktion Mittelwert bei einem virtuellen Sensor so verstanden:

Virtueller Sensor:
Sensor 1: 8,2pH; Sensor 2: 7,9pH
Mittelwert pH= 8,2+7,9 /2
Mittelwert pH= 8,05

Für diesen virtuellen Sensor kann dann der Betriebsmodus, Aktivität und der Alarm, wie bei einem normalen Sensor eingestellt werden. Die Abweichung kann ich enger einstellen, da sie doppelt so klein sein sollte. Bei den realen Sensoren kann ich eine reale Abweichung belassen und die Alarme dementsprechend setzen.
Somit habe ich zwei Kriterien die mich durch einen Alarm aufmerksam machen, dass einer der Sensoren falsch misst und die verbundene Funktion ausgeschaltet wird.

Nachteil: Verdoppelung der Möglichkeit eines Alarmstatus
Vorteil: Es ist unwahrscheinlicher das zwei Sensoren gleich falsch messen wie einer.

Beispiel 1: 1 Sensor
Becken = 7pH; Sollwert = 8,2pH; Gemessener Wert 8pH; Abweichung +- 0,4pH
Kein Alarm, da der gemessene Wert nicht 7,8pH unterschreitet.
Folge: Zufuhr von Calciumreaktorwasser (6,4pH) wird nicht unterbrochen.

Beispiel 2: 2 Sensoren
Becken = 7pH; Sollwert = 8,2pH; Gemessener Wert Sensor 1 8pH (falsch); Gemessener Wert Sensor 2 7,1pH Abweichung +- 0,2pH;
Alarm, da der untere Wert 8pH der Abweichung unterschritten wird.
Folge: Alarm und Funtionsabbruch schon bei: Sensor 1= 8ph(falsch); Sensor 2= 7,9pH; Mittelwert= 7,95pH

Ist mein Gedankengang richtig? Kann jemand mit Praxiserfahrung in zwei Sensoren in einem virtuellen Sensor Ratschlag geben?

MFG
Monty

PS: Die angegebenen Messwerte sind nur zum Beispiel aufgeführt.